Tagebuch Séraphine Lia Tobler

Séraphine Lia Tobler beschreibt ihre Woche bei Brigitte Walker in Huttwil

Montag, 15. Mai 2017

Mein Arbeitstag begann heute eigentlich um 9 Uhr, aber ich bin immer etwa 10 Minuten zu früh dran. Als erstes fütterte ich die Kaninchen, was ich sehr gerne mache. Danach füttere ich die Hühner, nehme die Eier aus und wische den Hof. Um halb 10 bereite ich die Kaffeepause vor. Zurzeit sitzen auch immer einige Handwerker am Tisch, da der obere Stock umgebaut wird. Nach der kurzen Pause habe ich noch die Temperatur in allen Kühlschränken und Gefriertruhen gemessen, drei Hosen geflickt und dann war auch schon Zeit, das Mittagessen zu kochen. Es gab Speck, ganze Kartoffeln und Kohlrabenstäbchen mit weisser Sauce. Nach dem Essen habe ich eine Stunde Mittagspause.
Nach meiner Pause sortiere ich die Wäsche. Am Nachmittag ist Gartenarbeit angesagt. Wir machen den Winterlauch aus, bereiten ein neues Gartenbeet und setzen Salate, Blumenkohl und Broccoli.
Nachdem ich die Kaninchen gefüttert habe, putze ich die Eier und lege Wäsche zusammen. Danach darf ich noch eine halbe Stunde helfen, die frisch geschorene Lamawolle zu säubern. Zum Abendessen gibt es Birchermüesli, Käse, Fleisch, Brot…
Um 20 nach 7 Uhr habe ich Feierabend.

 

Dienstag, 16. Mai 2017

Heute Morgen stehe ich schon um 05.00 Uhr auf, da ich einfach nicht mehr weiterschlafen kann. Um 07.15 Uhr mache ich mich auf in die Küche, wo ich Tee koche und das Frühstück für meine Chefin, die beiden jüngeren Kinder und mich vorbereite. Nachdem wir gegessen haben, putzen wir wie jeden Dienstag die Küche. Danach mache ich wieder meinen Kehr draussen. Die Kaffeepause wird natürlich auch nicht ausgelassen. Nach dieser erklärt mir meine Chefin, wie ich das Mittagessen kochen muss: Ich koche Fleischvögel und Kartoffelstock, dazu gibt es Salat.
Dienstag ist Wäschetag, deshalb bin ich neben alle anderen Aufgaben auch immer dran, Wäsche zu waschen, aufzuhängen und zusammenzulegen.
Am Nachmittag mache ich weiter an der Wäsche, stemple Eier und ernte Spinat. Gegen 17.00 Uhr helfe ich, die Ponys, Esel und Lamas von der Weide zu nehmen. Apropos Lama: Letzten Freitag ist ein kleines Lama zur Welt gekommen, das jetzt offiziell «Unica» heisst.
Nachdem ich nochmals die Kaninchen gefüttert habe, koche ich Znacht, Spaghetti Carbonara und Spargeln.


Mittwoch, 17. Mai 2017

Heute ist mein Schultag. Als ich in die Küche gehe, werde ich auch schon von dem Duft von rund hundert Broten begrüsst, da jeder zweite Mittwoch der Backtag meiner Chefin ist. Nach einem kurzen Frühstück mache ich mich auf zum Bus, wo ich mich wie jeden Mittwoch mit meiner Schulkollegin treffe. Nach einer 10-minütigen Busfahrt und einer weiteren halben Stunde im Zug treffen wir auch schon in Langenthal ein. Mit dem Bus fahren wir zum Waldhof, wo wir noch einen kleinen Morgenspaziergang zum Schulhaus machen. Um viertel vor 9 beginnt die Schule. Als erstes haben wir eine Klassenstunde, in welcher wir die Schlussfeier besprechen. Danach schreiben wir in Haushaltsführung einen Test, anschliessend lernen wir etwas über die fachmännische Reinigung von Böden. Zum Zmittag haben die Frauen, die diese Woche in der Kochgruppe sind, Riz Casimir und Kokos-Schoggi-Würfel zubereitet.
Am Nachmittag machen wir noch ein Klassenfoto für die Einladungskarten zur Abschlussfeier und dann haben wir auch schon Abu (Allgemeinbildender Unterricht). Zum Aufwärmen spielen wir eine Runde «DRS 3», danach haben wir bis zum Schulschluss Zeit, an unseren Vorträgen zu arbeiten.
Um 16.25 Uhr laufen wir gemeinsam zur Busstation und dann macht sich wieder jede auf ihren Weg nach Hause.

 

Donnerstag, 18. Mai 2017

Mein Arbeitstag begann um 07.15 Uhr. Nachdem ich gefrühstückt und die Kaninchen und Hühner gefüttert habe, striegle ich wie jeden Donnerstag die beiden Ponys und Esel. Zurzeit verlieren sie so viele Haare, dass man locker ein weiteres Pony daraus basteln könnte. Danach lasse ich die vier Rabauken auf die Weide und miste den Stall aus. Nach der Kaffeepause putze ich, auch wie jeden Donnerstag, das Badezimmer und mein Zimmer. Um 10 nach 11 Uhr stehe ich schon in der Küche, um das Mittagessen zu kochen: Wildlachsfilet mit einer Safransauce, Salzkartoffeln und Spinat. Ein richtiges Festessen!
Nach meiner Mittagspause verbrachte ich den ganzen Nachmittag mit meiner Chefin und den Kindern in der Küche. Wir machten Bräzeli, Weinbräzeli, Chocolate-Chip-Cookies und ein Biskuit.
Am Abend versorge ich noch die Ponys, Esel, Lamas und die Kaninchen.
Zum Znacht wärmen wir Reste auf.                      

 

Freitag, 19. Mai 2017

Heute war ein spannender Tag. Am Morgen (mein Arbeitsbeginn war wie immer um 07.15 Uhr) fütterte ich die Tiere und putzte die Stube im Eiltempo. Nach der kurzen Kaffeepause zeigt mir meine Chefin, wie man eine Mocca-Buttercrème herstellt, was gar nicht so einfach ist. Nachdem wir es aber dann doch noch geschafft haben, machten wir aus dem Biskuit, das wir gestern gebacken haben, der Crème und viel Streusel eine Geburtstagstorte. Der älteste Junge der Familie wurde heute nämlich 11 Jahre alt! Zum Zmittag gibt es Pouletbrüstchen, Nudeln mit Cinque-Pi-Sauce und Salat, das Wunschessen vom Geburtstagskind. Die Schwester meiner Chefin und ihre drei Kinder kamen auch zu Besuch. Nach dem Essen wird die Torte verputzt und Geschenke ausgepackt. Gerade als ich mit dem Abwasch beginnen wollte, gab es noch eine Überraschung: Mitten im strömenden Regen kam ein kleines Alpaka zur Welt! Die kleine Stute war ziemlich durchnässt, weshalb sie eine Weile geföhnt werden musste. Ansonsten ist sie wohlauf und wurde schon auf den Namen «Unessa» getauft.
Den Nachmittag hindurch haben wir fleissig Waren verpackt und etikettiert, da mein Betrieb morgen an einem Märit vertreten sein wird. Von Kräutersalz über Meringues bis zu Blüemlitee muss alles dabei sein. Um 16.15 Uhr habe ich Feierabend und kann jetzt in das Wochenende starten. Lachend
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  • Letzte Änderung am Samstag, 17 Juni 2017 11:38

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