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Frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Liebe Landfrauen, liebe Bäuerinnen

Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, haben wir die Angewohnheit, den Blick zurück und nach vorn zu richten. Wir lassen das alte Jahr Revue passieren und machen uns Hoffnungen fürs neue Jahr. Vielleicht wünschen wir uns mehr Ruhe, sehnen uns nach Frieden, mehr Miteinander und Zeit für das Wesentliche, so wie es im Lied «Der Laden» von Gerhard Schöne aus dem Jahre 1992 bereits beschrieben wurde.  

Aber wie sagt der Händler darin doch so treffend: «Es gibt nicht die fertigen Lösungen, nur die Samen dafür.» Wir Frauen vom Land wissen, wie viel Kraft in einem kleinen Samenkorn steckt – wenn man es gut hegt und pflegt. Unsere Wünsche wachsen nicht einfach so. Wir können aber die Samen dafür säen und sie jeden Tag mit kleinen Gesten, mit offenem Herzen, einem guten Wort, einer helfenden Hand und mit der Kraft, die in uns steckt, hegen und pflegen.

Ihr Frauen, die ihr in euren Familien, auf euren Höfen, in euren Gemeinden und Vereinen so viel sät, pflegt und tragt, seid der tägliche stille Beweis dafür, was alles möglich ist.

In diesem Sinne wünschen wir euch von Herzen eine ruhige Adventszeit, schöne Feiertage im Kreise eurer Liebsten, kleine Momente des Innehaltens, genügend Raum für das, was euch guttut und das Vertrauen darauf, dass aus euren täglichen Mühen und Gedanken viel Gutes wächst.

Vorstand und Geschäftsstelle des VBL

Der Laden

War es Traum oder wirklich,
als ich in dieser Stadt
irgendwo in Gedanken
jenen Laden betrat.

Hinterm Tisch dieser Händler 
wirkte irgendwie fremd,
verbarg mühsam zwei Flügel
unterm lichtweißen Hemd.

Das Regal war bis unter die Decke
voll mit Tüten und Schachteln gestellt,
doch im Dämmerlicht konnt‘ ich nicht sehen,
was die eine und die andre enthält.

Nun, ich fragte den Händler:
«Was verkaufen Sie hier?»
«Alles, was Sie sich wünschen,
alles gibt es bei mir.

Das, wonach Sie sich sehnen,
was Sie froh machen kann,
was Sie schon nicht mehr hofften,
alles biete ich an.»

Ohh, wie hab‘ ich mich da vor dem Händler
mit dem Wünscheaufsagen beeilt:
«Sie, ich möchte das Schweigen der Waffen
und die Brötchen viel besser verteilt,

mehr Verstand in die Köpfe,
aus den Augen die Gier,
Eltern Zeit für die Kinder,
Achtung vor jedem Tier,

helle Zimmer für alle,
Arbeit je nach Talent…»
Als ich Luft holen wollte,
sprach er: «Kleinen Moment:

Sicher haben Sie mich falsch verstanden.
Wie ich hör‘, wolln Sie Früchte von mir.
Ach nein, nein, ich verkauf‘ keine Früchte,
nur die Samen dafür.»