Christine Gerber, Diplomierte Bäuerin und Grossrätin
Mit Veränderungen umgehen
Im Moment ist fast alles im Wandel und damit gibt es überall viele Veränderungen. Veränderungen gehören zu unserem Leben
und sie sind grundsätzlich weder gut noch schlecht. Entscheidend ist aber stets, was wir daraus machen. Steht eine Veränderung an, können wir entweder darüber jammern oder uns überlegen, welche Möglichkeiten sie uns eventuell bieten kann.
Da habe ich im vergangenen Sommer eine persönliche Erfahrung machen dürfen. Mein Mann und ich haben uns entschieden, dass wir bereits vor der Betriebsübergabe auf Ende des Jahres vom Bauernhaus ins Stöckli ziehen werden, damit sich die junge Familie anschliessend voll und ganz auf die bevorstehende Betriebsübergabe konzentrieren kann
Vom Bauernhaus ins Stöckli ziehen, das tönt relativ einfach, doch es steckt ziemlich viel Arbeit dahinter. Das können sicher all jene Personen bestätigen, die bereits einen solchen Umzug vollzogen haben. Ich jedenfalls habe gestaunt, wie viel Material sich in den letzten dreissig Jahren von unserer grossen Familie angesammelt hat. Ich habe unzählige Gegenstände in meinen Händen gehalten, dabei sind allerlei Erinnerungen beim Sortieren und Aufräumen gekommen. Beim Wegwerfen von Gegenständen hat dann auch eine gewisse Wehmut mitgespielt. Vor dem Umzug haben wir uns gemeinsam entschieden, dass wir wirklich nur das Nötigste und für uns die wichtigsten Gegenstände zügeln werden. Wir waren uns bewusst, dass die Stöckli-Wohnung viel kleiner sein wird.
Seit dem Einzug ins Stöckli sind nun sechs Monate verstrichen. Es hat sich einiges verändert, aber nicht so, dass wir jammern müssten. Nein im Gegenteil, wir fühlen uns mit dieser neuen Situation wohl und es bietet Chancen, welche wir nun in der nächsten Zeit geniessen können. Wir haben z. B. hellere Räume erhalten. So haben Veränderungen eben auch Vorteile und können ganz andere Blickwinkel auf das Leben geben. Ich möchte allen Mut machen, nötige Veränderungen mit Offenheit, Entschiedenheit und Freude anzugehen!